Anlass
Neben den verheerenden Auswirkungen von Corona fordert die aktuelle Hungersnot (startend im Herbst 2021 und leider anhaltend) im Süden zahlreiche Todesopfer. Die Töpfe bleiben leer! Die Pandemie 2021 & 2022 wird durch die wohl seit 40 Jahren heftigste Dürre noch massiv verschärft! Die Regenzeit blieb die letzten Jahre so gut wie aus oder kam, wenn überhaupt, zu spät, um den Menschen die Nahrung zu sichern. Das Reiseverbot zur Pandemiezeit verhinderte zudem vielfach die Versorgung durch Hilfsorganisationen.
Ca. 90% der Menschen im Süden sind Selbstversorger und leben von der kargen Landwirtschaft. Wenn die wenigen Vorräte aufgebraucht sind, dann essen die Menschen im Süden die Kakteenfrüchte. Sind diese weg, werden die Blätter zu einem Brei verarbeitet, der schwere Darmverstopfungen verursacht. Im Grunde wird alles was kreucht und fleucht verspeist, bis nur noch das Auswandern Richtung Stadt bleibt, in der Hoffnung, dass die Müllhalde dort noch was hergibt. Im Mai 2022 ist im Süden eine Coronawelle durch die Dörfer geschwappt. Die Menschen hatten keine Chance auf Behandlung. Selbst die "Universitätsklinik in Tulear" hat keine Möglichkeit zur Beatmung. Strom ist kein stabiler Faktor, sondern funktioniert oft nicht. Auch bei unseren Operationen stehen wir oft mit der Stirnlampe im OP. Die Regierung versucht negative Corona-Berichterstattung im Keim zu ersticken. Erst gar nicht aufkommen zu lassen – das Problem Corona einfach zu verleugnen! Aber auch nach Ende der Coronazeiten ist es nicht viel besser.
Ziel
Die Menschen vor dem Hungerstod und dem Wegzug aus Verzweiflung zu retten. Durch das Notpaket soll auch das Abholzen verhindert werden, das oft die letzte Möglichkeit ist, die akute finanzielle Not zu lindern, um durch den Verkaufserlös doch noch was zu Essen zu bekommen.
Umsetzung
In unseren Dörfern im Süden ringsum das Naturreservat Bezà Mahafaly haben wir ein Ernährungsnotprojekt über unsere Schulkantinen gestartet. Ziel ist, dass alle Haushalte aus diesen Dörfern eine Grundausstattung an Nahrungsmitteln bekommen. Diese bestehen aus 20 kg Reis, 3 kg Bohnen, 1 l Kochöl und 1 kg Zucker. Das kling nicht nach viel, aber müsste ausreichen, um diese Hungersnot zu überstehen. Des Weiteren wird in den Schulkantinen für die Dorfbewohner gekocht und stillende Mütter werden speziell unterstützt. Mehr im nächsten Beitrag mit Bildern.
Finanzierung
Einen stolzen Startbeitrag für unser Hungernotprojekt hat Mary Rose aus Dornbirn gespendet! Stefan Grabher ist es wichtig auch ein Stück seines Erfolges mit den Ärmsten zu teilen. Weitere Spender sind die Fa. Haberkorn aus Wolfurt und der Linus Pauling University Health Club. Wir danken ganz herzlich! Weitere Spenden auf das Dachkonto unter dem Stichwort Hungersnot sind willkommen. Im Jahre 2023 spendete auch das ateliermerz für dieses Projekt. Jedes Jahr an Weihnachten unterstützt uns die Kreativ-Agentur und hilft Menschen in Not anstelle Weihnachtsgeschenke zu verteilen. DANKE unseren Unterstützer:innen!