Frauen tragen große Bündel Wäsche auf dem Kopf

Gute Organisation ist die Grundlage für Effizienz und Effektivität!

Die Anfänge der Einsätze!

Die Vorarlberger Ärzte Ingo Plötzeneder, Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie sowie Handchirurgie und Martin Dorner, Facharzt für Anästhesie und Intensivmedizin sowie Markus Bitsche, Fachpfleger für Anästhesie organisierten Anfangs immer selbst die Einsätze. Inzwischen unterstützt ein Organisationsteam sie dabei. Alle drei sind seit 2010 jedes Jahr selbst mit an Bord. Das smile4 health Team wird jedes Jahr neu zusammen gestellt und besteht aus freiwilligen Medizinstudenten,Krankenschwestern, Pflegern und Ärzten. Das ganze Team nimmt Urlaub für den Einsatz, arbeitet ehrenamtlich und ohne Bezahlung. Dennoch kosten die jährlichen Einsätze zwischen EUR 10.000,00 und EUR 40.000,00, abhängig von der Größe des Teams, dem notwendigen medizinischen Material, den Reise- und Verpflegungskosten. Diese Kosten kann smile4 Madagaskar nur über Spendengelder abdecken und ist daher auch auf Ihre Spende angewiesen. 

Planung eines plastisch chirurgischen Einsatzes!

Die wichtigsten Themen
Terminfestlegung, Teamzusammenstellung, Festlegung der Einsatzorte im Idealfall bereits im Vorjahr des Einsatzes, Reiseplanung, Gepäcklogistik, Planung der nationalen Reise, Transporte, Unterbringung, Sicherheit, Dolmetsch

Am Beginn eines jedes Einsatzes steht die Terminfindung und Teambildung. Für die Festlegung des Termin müssen koordiniert werden:
Urlaubsplanung der Teammitglieder, Koordination mit etwaigen anderen Hilfsorganisation vor Ort, Verfügbarkeit der Operationssäle und Krankenhauskapazitäten vor Ort, Verfügbarkeit vonDolmetschern und Begleitpersonen. Sobald der Zeitraum des Einsatzes feststeht folgt die Ausschreibung und Festlegung der Teammitglieder unter folgenden Kriterien:

  • Fachliche Qualifikation
  • Sprachkenntnisse und Motivation
  • Teamzusammenstellung abhängig von Einsatzorten, mehrere Einsatzorte mehrere Teams
  • Zusammenfügen der Teams über gewissen Zeitraum
  • Buchung der internationalen Reise

Information der Bevölkerung!

Bekanntgabe des Einsatzzeitraums und der Behandlungsschwerpunkte im Zielgebiet. Die Kundgebung über nationale Medien in Madagaskar wird über einen vorgeschlagenen Medienplan jeweils vor Ort organisiert. Dabei werden lokale Gegebenheiten berücksichtigt. Die Kundgebung erfolgt über Plakate, Verkündung über Lautsprecher, Radio, Kirchen und seit einigen Jahren auch über SMS-Nachrichten in den entsprechenden Regionen.

Im selben Zeitraum finden die Vorbereitungen in Österreich statt. Organistaion und Sammeln des medizinischen Materials, angefangen bei Nahtmaterial, Tupfer, OP Kleidung, Abdeckmaterialien, Narkosegeräte etc. Das Zusammenstellen sowie Verpacken des Materials in entsprechende Reisekoffer. Eine entsprechende Logistik bei der Aufteilung des Materials ist notwendig, da es öfters vorkommt, dass wir auf verspätetete Koffer warten und somit von allen Materialien ein wenig in alle Koffer verteilen müssen. Schließlich müssen auch noch die Geräte auf deren Funktionalität überprüft werden.

Durchführung des Einsatzes!

Operative Umsetzung eines Einsatzes:

  • Treffpunkt Flughafen
  • Gepäcklogistik
  • Ankunft Flughafen Antananarivo
  • Nationaler Transport und Gepäcklogistik
  • Ankunft Zielkrankenhaus
  • Ablauf Patientensichtung und Einteilung
  • Aufbau OP-Einrichtung
  • Durchführung der Operationen
  • Abwicklung der postoperativen Phase
  • Organisation der Patienten Nachbetreuung
  • Umsetzung der Ausbildung lokaler Ärzte

Treffpunkt Flughafen!

Die übliche Flugverbindung von Europa nach Madagaskar wird von Air Madagaskar oder Air France bewerkstelligt. Beide Fluglinien starten von Paris Charles de Gaulle. Die Zubringer starten üblicherweise entweder von München oder Stuttgart aus Vorarlberg oder aus Salzburg . Teilnehmer, für die andere Flughäfen günstiger liegen, starten gegebenenfalls von dort. Der Transport zu den Startflughäfen wird von den Teilnehmern selbst organisiert. Die Kosten dafür sind selbst zu tragen. Für Teilnehmer aus Vorarlberg wird der Transport in der Gruppe meist organisiert (Fahrgemeinschaften oder Bus). Spätestens in Paris treffen sich alle Teammitglieder zum Start nach Antananarivo.

Die Herausforderung der Gepäcklogistik!

Pro Teammitglied sind zwei Gepäckstücke von je 23 kg erlaubt. Diese Gepäckstücke werden mit den für den Einsatz benötigten medizinischen Verbrauchsmaterialien, also Verbandsmaterialien, chirurgisches Nahtmaterial, Gerätschaften wie Elektrokauter, Elektrodermatome, Überwachungsgeräte, mobile Beatmungsgeräte, sterile Handschuhe usw. bepackt. Die Koffer sind beschriftet und werden entsprechend dem Bestimmungsort und dem Inhalt den jeweiligen Teammitgliedern zugeordnet. Die Teammitglieder sind ab diesem Zeitpunkt für die Koffer bis zur Ankunft am Zielort verantwortlich. Zusätzlich übernimmt ein Teamteilnehmer die Gesamtkoordination der Gepäckstücke und behält den Überblick. Warum das sinnvoll ist wird allen spätestens bei der Ankunft in Antananarivo klar. Für die persönlichen Reiseutensilien sollte das Handgepäck ausreichend sein. Je nach Flug-Gesellschaft üblicherweise 12 kg.

Ankunft am Flughafen Antananarivo!

Der Air France Flieger landet gegen Mitternacht in Tana. Bereits im Flieger bekommt jeder ein kleines Büchlein mit Werbung und muss einen Zettel ausfüllen. Abgefragt werden neben persönlichen Daten, Impfstatus, Abflugflughafen und Zielort – Hotel in Madagaskar. Visum kann dann am Flughafen ausgestellt werden. Für die Zeit, die wir dort sind reicht ein Touristenvisum. Seit 2 oder 3 Jahren kostet das auch umgerechnet ca. 20 €. Das durchchecken durch die Passkontrolle, Gesundheitskontrolle und Visumausstellung geht unterschiedlich schnell oder lang. Der Trubel ist immer der gleiche. Ca. 2 Stunden darf gerechnet werden bis alle diese Formalitäten hinter sich gebracht haben. Das heisst aber nicht, das alle Gepäckstücke nach 2 Stunden auch schon vorhanden sind. Oft dauert das dann noch länger. Sind dann schließlich alle auf madagassischem Boden angekommen, geht es daran Geld zu wechseln. Am Flughafen sind einerseits günstige Konditionen, andererseits ist es ansonsten sehr mühsam an den Folgetagen bei straffem Programm auf einer Bank Geld zu wechseln. Kaum ist man durch den Zoll, weiß man, dass man nicht alleine auf dieser Welt lebt. Etliche Gepäckträger umkämpfen einen jeden um den Auftrag des Gepäckschiebens. Bitte vorher schon den Preis vereinbaren. Ca. 3 Stunden nach der Landung geht es in eines der nächstgelegenen Hotels, um bis in die Morgenstunden etwas auszuruhen. Dann startet der Weitertransport mit einem kleinen Bus oder sogar mit einem der nächstmöglichen Inlandsflüge.

Reise zum Einsatzort

Da geht es in Kürze weiter :-)