Kinder arbeiten sobald sie kräftig genug sind!

Kinderrechte: Existiert das in Madagaskar?

Madagaskar – ein Traum für jeden Biologen, ein Traum für jeden, der das tropische Paradies sucht. Doch der Schein trügt, und hinter diesem Bild der einsamen Strände und seltenen Tier- und Pflanzenwelt leben Kinder, die Rechte hätten. „Tagtäglich sehen sich die madagassischen Kinder mit Armut konfrontiert“.

Das Budget für Bildung und Gesundheit wurde laut Berichten seit 2009 deutlich reduziert. So müssen madagassische Kinder und ihre Familien ums Überleben kämpfen, denn Madagaskar gilt heute laut Zahlen der UNICEF und Aussagen von „Humanium“ als eines der ärmsten Länder der Welt. Aktuell leben 92 % der Bevölkerung mit einem Einkommen unterhalb der Armutsgrenze.

Dieser sozioökonomische Zustand zwingt madagassische Kinder zu Kinderarbeit. Es fehlt der Zugang zu Nahrung, Bildung und Fürsorge.

https://www.humanium.org/de/madagaskar/

Armut: Kinder sind die ersten Opfer!

Etwa 82 % der unter 18-jährigen Madagassen leben unter der Armutsgrenze. Diese Armut zeichnet sich vor allem im ländlichen Bereich ab, da dort jegliche Infrastruktur fehlt. Nur 46 % der Bevölkerung haben Zugang zu Trinkwasser. Der Süden Madagaskars ist hier besonders betroffen. Die Regenzeit fällt immer häufiger weg und Wasser ist zur Seltenheit geworden.

https://www.humanium.org/de/themenschwerpunkte/armut/

Ernährung: Ungleichverteilung von Ressourcen: hungernde Kinder…

Die politische Krise von 2009 schaffte es auch, dass heute die Hälfte aller madagassischen Kinder unter fünf Jahren an chronischer oder temporärer Mangelernährung leiden. Internationale Hilfsprogramme mussten damals ihre Arbeit aufgeben und Welternährungsprogramme wurden gestoppt. Das betrifft vor allem den Süden Madagaskars.  

Der Zugang zu Nahrung ist im Süden Madagaskars sehr begrenzt. Da die Regenzeit durch den Klimawandel immer wieder ausfällt, nimmt die Trockenheit in dieser Region dementsprechend zu. Die Folgen sind klar: kein Wasser, kein Wachstum der Pflanzen, kein Ertrag. Wenig Angebot - höhere Lebensmittelpreise. Der größte Teil des Einkommens einer madagassischen Familie wird für Nahrung ausgegeben – da müssen alle mithelfen…

Kinderarbeit: Ein Kind das arbeitet – kann keine Schule besuchen!

25 % der madagassischen Kinder arbeiten im Alter von 5 bis 17 Jahren und müssen ihre Familie finanziell unterstützen. Diese Information der Weltbank spiegelt sich mit Daten der UNO wider, die auch bestätigt, dass ein Viertel der madagassischen Kinderarbeiter Tätigkeiten ausüben, die mit hohen Gesundheitsrisiken in Verbindung stehen.

Neben Tätigkeiten auf dem Feld, werden madagassische Kinder auch vom Land in die Stadt geschickt, um dort als Hausangestellte zu arbeiten. Jedoch nimmt auch in Madagaskar die „moderne“ Sklaverei zu: Kinder müssen in Bergwerken und Steinbrüchen arbeiten und sind vermehrt Gewalt, sexueller Ausbeutung sowie Atemwegserkrankungen ausgesetzt. Parallel dazu nimmt in Madagaskar der Menschenhandel zu. Besonders der Handel mit Kindern. Sie werden von Madagaskar aus in die benachbarten Länder und in den Nahen Osten verkauft. Dies führt zu Knechtschaft in Haushalten und oft zur sexuellen Ausbeutung.

Kinderehen: Der Kindheit beraubt…

Auch in Madagaskar gibt es die Tradition der Zwangsehen. Fast 50 % der heute 20- bis 24-jährigen wurden vor ihrem 18. Geburtstag unter Zwang verheiratet. 2007 wurde zwar das Mindestalter zum Heiraten für Mädchen von 14 auf 18 Jahre gesetzlich festgelegt, doch Traditionen halten sich nicht daran. Mädchen werden schon ab einem Alter von 10 gegen ihren Willen mit einem viel älteren Mann verheiratet. Dies hat zur Folge, dass diese Frauen schon sehr früh ihr erstes Kind bekommen, und somit ist die Entbindung mit einem hohen Risiko verbunden.

Auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mädchen früh zur Witwe wird, ist hoch. Dies ist in Madagaskar ein weiteres Problem, denn Witwen werden von der Gesellschaft ausgeschlossen und diskriminiert.

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