Vor dem 17. Jhdt. hieß Madagaskar "Insel der wilden Schweine" – "Nosim-Dambo". Besiedelt wurde die Insel erst vor etwa vor 2.300 Jahren aus Afrika, dem Nahen Osten aber vor allem aus Südasien (Malaysia, Indonesien). Das ist auch heute noch an den Gesichtern zu sehen sowie an der Ernährung und den Traditionen. Der Seefahrer Diego Dias war vermutlich der erste Europäer, der am 10. August 1500 landete und die Insel São Lorenço nannte.
Im 18. Jahrhundert hatte jedes Dorf einen anderen Herrscher. Zu dieser Zeit gelang es jedoch König Andrianampoinimerina einen großen Teil der Insel unter seine Herrschaft zu bekommen. Dies führte zur Gründung der jetztigen Hauptstadt Antananarivo, die er als Königssitz auswählte und die im Hochland der Insel gelegen ist. In den Folgejahren kamen die Briten und andere Europäer, die Interesse am Land bekundeten. 1883 besetzte die französische Armee den Hafen, beendete somit die madagassische Monarchie und erklärte die Insel schließlich am 6. August 1896 zur französischen Kolonie.
Malagasy - die Sprache der Einheimischen wurde mit Zwang durch Französisch als Amtssprache ersetzt. Die Franzosen fingen an das Land zu erschließen, um es schnell und effektiv ausbeuten zu können. Am 26. Juni 1960 erlangte Madagaskar wieder seine Unabhängigkeit. Mehr als 80.000 Madagassen starben in den über Jahre andauernden schweren Kämpfen.
Die "fadys" – Tabus – bestimmen das tägliche Leben der Madagassen. Diese sind jedoch in all den Regionen sehr unterschiedlich und hängen stark mit den traditionellen Religionen und einem ausgeprägtem Ahnenkult zusammen. Einheimische haben sich auch bei den Reisen im Lande an die regionalen fadys zu halten. Europäern werden Verstöße gegen fadys nachgesehen.
Madagaskar ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die korrupten Regierungen der vergangenen Jahre und die Ausbeutung zu Zeiten des Kolonialismus haben dazu geführt, dass ein Land, das reich an Bodenschätzen und landwirtschaftlichen Möglichkeiten ist, zu den ärmsten Ländern der Welt zu zählen ist.
Am 17. März 2009 übernahm der ehemalige Bürgermeister von Antananarivo, André Rajoelina, mittels eines Militärputsches das Land und erklärte sich zum Präsidenten einer Übergangsregierung. Madagaskar war infolge nicht nur geografisch, sondern auch politisch und wirtschaftlich isoliert. Der afrikanische Staatenbund hatte das Land ausgeschlossen. Am 17. September 2011 stimmten alle politischen Parteien in Madagaskar mit Unterstützung der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) einen Plan zur Beendigung dieser Krise. Ziel war zu einer Demokratie und zur Rechsstaatlichkeit zurück zu kehren. Im Dezember 2013 fanden wieder demokratische Präsidentschaftswahlen statt.