eine madagassische Familie bewegt sich im Einstamm auf dem Wasser

Wir sitzen alle in einem Boot!

Das verlorene Paradies!

Madagaskar ist die viertgrößte Insel der Welt und wird auch als "sechster Kontinent" bezeichnet. Dies nicht primär wegen seiner Größe, sonder es ist die ungeheure Zahl der Tiere und Pflanzen, die nur hier und nirgendwo sonst auf der Welt vorkommen. Dies resultiert aus seiner Entstehung – frühzeitiges Ablösen von Afrika und lange Unberürtheit. Dadurch wurde Madagaskar zu einem Hotspot an Biodervisität!

Die Insel birgt nicht weniger als 9000 verschiedene Pflanzenarten und immer werden noch neue Spezies entdeckt. Zu den großen Schätzen von Madagaskar gehören ein Teil der noch wenigen Regenwälder, tropische Strände, Tiere mit ewig langen Schwänzen und Kulleraugen,  mächtige Baobabs sowie extrem freundliche Menschen. Die Reise durch Madagaskar führt Sie somit durch tropische Dschungel, auf Hochplateaus, in Trockengebiete oder an paradiesische Strände – die Landschaften sind ebenso überwältigend wie vielfältig. Dieses Naturparadies ist jedoch massiv bedroht: Die Armut der Menschen und die Gier einiger Weniger zerstört dieses Inselparadies, das eigentlich Reich an Bodenschätzen, landwirtschaftlichen Möglichkeiten etc. ist.

Von der grünen zur roten Insel!

Vor mehr als 150 Millionen Jahren driftete Madagaskar weg vom afrikanischen Kontinent. Ursprünglich war fast die ganze Insel bewaldet. Inzwischen sind es weniger als 10% vom Urwald der übrig geblieben ist. Die Böden sind nährstoffarm und wenn Wasser sowie der Schutz von Bäumen, Sträuchern, Gras etc. fehlt, werden sie leuchtend rot und versteppen. In der Mitte der Insel ist die Hochebene mit Bergen, die über 2.000 m hoch sind.

Eine begehrte Insel!

Vor dem 17. Jhdt. hieß Madagaskar "Insel der wilden Schweine" – "Nosim-Dambo".  Besiedelt wurde die Insel erst vor etwa vor 2.300 Jahren aus Afrika, dem Nahen Osten aber vor allem aus Südasien (Malaysia, Indonesien). Das ist auch heute noch an den Gesichtern zu sehen sowie an der Ernährung und den Traditionen. Der Seefahrer Diego Dias war vermutlich der erste Europäer, der am 10. August 1500 landete und die Insel São Lorenço nannte.

Im 18. Jahrhundert hatte jedes Dorf einen anderen Herrscher. Zu dieser Zeit gelang es jedoch König Andrianampoinimerina einen großen Teil der Insel unter seine Herrschaft zu bekommen. Dies führte zur Gründung der jetztigen Hauptstadt Antananarivo, die er als Königssitz auswählte und die im Hochland der Insel gelegen ist. In den Folgejahren kamen die Briten und andere Europäer, die Interesse am Land bekundeten. 1883 besetzte die französische Armee den Hafen, beendete somit die madagassische Monarchie und erklärte die Insel schließlich am 6. August 1896 zur französischen Kolonie

Malagasy - die Sprache der Einheimischen wurde mit Zwang durch Französisch als Amtssprache ersetzt. Die Franzosen fingen an das Land zu erschließen, um es schnell und effektiv ausbeuten zu können. Am 26. Juni 1960 erlangte Madagaskar wieder seine Unabhängigkeit. Mehr als 80.000 Madagassen starben in den über Jahre andauernden schweren Kämpfen.

Die "fadys" – Tabus – bestimmen das tägliche Leben der Madagassen. Diese sind jedoch in all den Regionen sehr unterschiedlich und hängen stark mit den traditionellen Religionen und einem ausgeprägtem Ahnenkult zusammen. Einheimische haben sich auch bei den Reisen im Lande an die regionalen fadys zu halten. Europäern werden Verstöße gegen fadys nachgesehen.

Madagaskar ist eines der ärmsten Länder der Welt. Die korrupten Regierungen der vergangenen Jahre und die Ausbeutung zu Zeiten des Kolonialismus haben dazu geführt, dass ein Land, das reich an Bodenschätzen und landwirtschaftlichen Möglichkeiten ist, zu den ärmsten Ländern der Welt zu zählen ist. 

Am 17. März 2009 übernahm der ehemalige Bürgermeister von Antananarivo, André Rajoelina, mittels eines Militärputsches das Land und erklärte sich zum Präsidenten einer Übergangsregierung. Madagaskar war infolge nicht nur geografisch, sondern auch politisch und wirtschaftlich isoliert. Der afrikanische Staatenbund hatte das Land ausgeschlossen. Am 17. September 2011 stimmten alle politischen Parteien in Madagaskar mit Unterstützung der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) einen Plan zur Beendigung dieser Krise. Ziel war zu einer  Demokratie und zur Rechsstaatlichkeit zurück zu kehren. Im Dezember 2013 fanden wieder demokratische Präsidentschaftswahlen statt.

Bildung kostet in Madagaskar!

In den Industriestaaten ist es heute selbstverständlich oder sogar Pflicht, dass alle Kinder zur Schule gehen. In Madagaskar ist dies jedoch keineswegs der Fall. Zwar ist die Zahl der Kinder, die keinen Zugang zu Bildung haben, von 2002 bis März 2009 als Marc Ravalomanana Präsident war, gesunken, nach seinem Putsch jedoch wieder gestiegen. Marc Ravalomanana hatte folgende Maßnahmen in Kraft gesetzt: Die Abschaffung der Einschreibungsgebühren, Massenkampagnen zur Förderung der Einschulung, Schenkung der Schulsätze an die Kinder und verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Schule. Aktuell ist die Schule wieder kostenpflichtig und auch Schuluniform, Bücher etc. müssen selbst gekauft werden. 2015 waren 35% der Jugendlichen und ca. 30% der Erwachsenen Analphabeten. Noch immer besuchen viele Jungen und Mädchen keine Schule. Ein Hauptgrund dafür, dass Kinder keinen Schulunterricht erhalten, ist Armut. Die Menschen benötigen ihr geringes Einkommen für Essen und Wohnen, für den Schulbesuch der Kinder bleibt oft zu wenig. Beziehungsweise müssen die Kinder im Haushalt oder auf den Feldern mitarbeiten und können deshalb nicht zur Schule gehen. Bei manchen Eltern fehlt auch die Bereitschaft, ihre Kinder bei der Bildung zu fördern, weil sie selbst keine Schule besuchen konnten.

Diesen Zustand versuchen wir zu ändern durch Unterstützung von Schulen und regionalen Strukturen. Die folgenden Projekte geben einen kleinen Einblick in unser Handeln.

zurück »

Linksammlung

Land
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/madagaskar-node/madagaskar/207944
https://madagaskar.de/
https://www.lexas.de/afrika/madagaskar/index.aspx
https://www.liportal.de/madagaskar/ueberblick/
https://www.missio-hilft.de/missio/informieren/wofuer-wir-uns-einsetzen/religionsfreiheit-menschenrechte/menschenrechtsstudien/mr-studie-036-madagaskar.pdf
https://www.madacamp.com/Main_Page

 

Natur
https://www.geo.de/reisen/reiseziele/10496-rtkl-madagaskar-kein-ort-fuer-strandurlauber
https://www.regenwald.org/regenwaldreport/2010/300/madagaskar-raubmord-im-paradies

Frauen – Kultur
https://www.deutschlandfunkkultur.de/moderne-sklaverei-in-madagaskar-der-handel-mit-den.979.de.html?dram:article_id=468320
https://www.welt.de/politik/ausland/article135200011/Wo-Frauen-ihre-Maenner-aus-dem-Haus-werfen.html
https://sunsetsandsummits.com/alleinreisende-frau-madagaskar/ https://www.amnesty.de/jahresbericht/2017/madagaskar#:~:text=strafrechtlich%20zu%20verfolgen.-,FRAUENRECHTE,einer%20gro%C3%9Fen%20Anzahl%20staatenloser%20Personen.

Reisen
https://madagaskarhaus.ch/
http://www.fischerhaus.net/Master/Framesetfischerhaus.htm

Partner- | Hilfsorganisationen
https://www.aerzte-fuer-madagaskar.de/
https://www.pro-interplast.de/
https://www.unicef.org/madagascar/
http://www.zazafaly.de/page/

https://www.nirina-ev.org/ 
https://www.kinderhilfe-madagaskar.ch 
https://www.wald-schafft-zukunft.de/projekte/afrika/madagaskar
https://www.unicef.org/madagascar/en/press-releases/official-launch-fagnavotse-social-protection-programme-amboasary-atsimo

zurück »