Wissenstransfer schafft Perspektiven!

Menschen nützen Ressourcen ohne sie zu zerstören

Wir haben intensiv darüber nachgedacht, wie Hilfe aus Europa sinnvoll eingesetzt ist und sind zu dem Schluss gekommen: Die madagassischen Experten wissen selbst am besten, was ihr Land braucht.

Dr. Joel Ratsirarson von der Uni in Madagaskar ist der wissenschaftliche Leiter des Projekts „Tampolo“, ein Urwald im Osten des Landes. Er und sein Team von der „ESSA-Forêts“ (Ecole Supérieure des Sciences Agronomiques – Département des Eaux et Forêts) kennen die speziellen Bedürfnisse sowohl des Waldes als auch der Menschen. Er sorgt dafür, dass die Spenden direkt den Menschen zugute kommen. Der Urwald wird geschützt, während die Menschen in den umliegenden Dörfern lernen, von den natürlichen Ressourcen zu leben ohne sie zu zerstören.

Kleinprojekte mit Schneeballeffekt

Ziel dieser Projekte ist es, die Grundversorgung der Bevölkerung, die in und um das Naturschutzgebiet lebt, zu sichern, damit der Urwald nicht weiter zerstört wird. In der Vergangenheit gab es zahlreiche Kleinprojekte, die dieses Ziel verfolgen: Bienenzucht, Pflanzenaufzucht, Gemüseanbau, Anbau von Vanille, Gewürznelken, Pfeffer, Kaffee und Litschi, Geflügelzucht, Schnittzeichnen und Schneiderei, Körbe flechten etc. Hier werden jeweils einige Leute ausgebildet, die wiederum andere ausbilden und sich auch mit Experten aus der weiteren Umgebung austauschen.

Ein älteres Projekt in Tampolo war ein Fischzuchtprogramm, das auch von der Vorarlberger Landesregierung unterstützt wird. Es wurde bereits vor längerem abgeschlossen. Die ersten Bauern haben nach der Schulung ihre Mikrokredite erhalten und mit der Umsetzung begonnen. Die Fischbecken wurden von Hand ausgegraben und mit Jungfischen besetzt.

Ein aktuelles Projekt, das im fokus Regionalentwicklung hat, um das weitere Abholzen dauerhaft zu verhindern ist Beza.

Sensibilisierung und Kontrollen

Zur Arbeit des Teams gehört auch die Sensibilisierung der Menschen in den Tampolo umgebenden Dörfer. Regelmäßige Besuche und Kontrollen des Waldes sind für den dauerhaften Schutz nötig. Es gibt auch Wachen, die in regelmäßigen Abständen kontrollieren, ob nicht unerlaubte Rodungen stattfinden.